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Meldung vom: | Verfasser/in: Ira Winkler
SILABUS steht für „Silicon Laser Processing with Bursts“ und ist am 01.10.2024 offiziell gestartet. Ziel des dreijährigen Projekts ist die funktionale Modifikation von Silizium durch temporär geformte ultrakurze Laserpulse. In diesem Projekt werden die Kompetenzen des IAP an der Universität Jena und des CELIA (CEntre Lasers Intenses et Applications) an der Universität Bordeaux in Frankreich gebündelt.
CELIA ist auf verschiedene Bereiche der Laserforschung spezialisiert, darunter Laser-Materie-Wechselwirkung, ultrakurze Laserpulse, Plasmaphysik sowie die Entwicklung industrieller Anwendungen. Darüber hinaus verfügt das Institut über umfangreiche Erfahrungen in der Modellierung und Simulation physikalischer Prozesse, die durch intensive Laserstrahlung hervorgerufen werden. Damit erweist sich CELIA als wertvoller Partner im SILABUS-Projekt, da seine essentiellen Kenntnisse in der Lasertechnologie und Materialbearbeitung das an unserem Institut vorhandene Know-how wesentlich bereichern.
Durch den Einsatz von „Burst“-Pulssequenzen, die sich durch kurze Puls-zu-Puls-Verzögerungen auszeichnen, erwarten die Forscherinnen und Forscher beider Institute kumulative Effekte im Silizium, die mit herkömmlichen Einzelbestrahlungen nicht erreicht werden können.
Ein Team von drei Wissenschaftlern aus Jena unter der Leitung von Prof. Stefan Nolte und sechs Experten aus Bordeaux unter der Leitung von Prof. Inka Manek-Hönninger arbeiten gemeinsam an diesem spannenden Forschungsvorhaben. Die Zusammenarbeit entstand aufgrund persönlicher Verbindungen und gemeinsamer Erfahrungen in der Laserforschung.
Während des SILABUS-Projektes werden in Jena dazu die grundlegenden Experimente mit wenigen Impulsen durchgeführt, um die Energieabscheidung zu verbessern und anschließend Silizium zu funktionalisieren. Gleichzeitig wird bei CELIA ein Modell entwickelt, was die grundlegenden Mechanismen untersucht. Außerdem werden dort auch Burst-Experimente mit zahlreichen Pulsen pro Burst durchführen, um zu zeigen, dass dieser Bereich für industrielle Anwendungen geeignet ist. So werden nicht nur Fachwissen und Ideen weitergeben, sondern auch verschiedene Techniken und Instrumente zur genauen Charakterisierung der erzeugten Mikromodifikationen in Silizium.
Dr. Maxime Chambonneau, der selbst aus Frankreich stammt und jetzt in der Arbeitsgruppe von Prof. Nolte in Jena arbeitet, betont die Bedeutung solcher internationalen Kooperationen: „Wissenschaft ist nicht nur eine Frage des Wissens, sondern auch der Beziehungen. Durch persönliche Begegnungen und den Austausch von Ideen über Ländergrenzen hinweg können wir neue Perspektiven gewinnen und meist bessere Lösungen für komplexe Probleme entwickeln“.
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Projektdaten
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) & Agence Nationale de la Recherche (ANR)
Projektdauer: 01.10.2024 - 30.09.2027
Fördersumme: 540.000 €
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Kontakt
In Jena:
Projektkoordination: stefan.nolte@uni-jena.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner: maxime.chambonneau@uni-jena.deForschergruppe: Ultrafast Optics en