KI unterstützte Sensortechnik für innovatives Tischtennistraining.
Wasserzeichen —

Der schlaue Schläger

Der Weg aus dem IAP führt nicht immer in die Optik
KI unterstützte Sensortechnik für innovatives Tischtennistraining.
Abbildung: JANOVA GmbH

Tischtennis ist eine jener Sportarten, die fast jede/r schon einmal ausprobiert hat. Nicht selten verbindet man damit Kindheit, Jugend oder Gartenpartys. Aber natürlich wird Tischtennis auch professionell betrieben und wie in jeder Sportart wird versucht, durch technische Analysen des Trainings die Erfolge zu steigern.

Aber wie könnte das beim Tischtennis funktionieren?

Diese Frage stellte sich Simon Stützer, Doktorand von 2012-2017 bei Prof. Alexander Szameit, während der Pandemie. „Alle Sportstätten waren zu und so bin ich oft Joggen gegangen und habe meine Leistungen getrackt. Dabei habe ich mich gefragt, warum das nicht auch beim Tischtennis geht.“, erzählt Simon Stützer, der seit 20 Jahren aktiv beim einzigen Bundesligaverein aus den neuen Bundesländern „Post Mühlhausen“ spielt. Schnell wurde klar, dass die interessanten Daten bei dieser Sportart andere sind: „Beim Joggen und Fitness sind GPS-Daten, Puls und Kalorienverbrauch eher interessant. Beim Tischtennis interessiert mich mein Schlagverhalten, Beschleunigung, Schläge pro Minute, ob ich Vor- oder Rückhand bevorzugt spiele…“. Damit lag für den passionierten SportlerExterner Link auf der Hand, dass die technische Schnittstelle im Schläger liegen muss. Ziemlich schnell war ein Prototyp für ein Messgerät im Schlägergriff gebaut, der relevante Daten an eine App liefert, die auf dem Handy in Echtzeit ausgelesen werden kann.

Seit diesen ersten Überlegungen hat sich viel getan: er konnte nicht nur seinen ehemaligen Kommilitonen Dr. Toni Eichelkaut, der ebenfalls am IAP bei Prof. Szameit promovierte, überzeugen, seine bei ZEISS gesammelten Erfahrungen einzubringen und die JANOVA GmbH zu gründen. Sie starteten gemeinsam eine Crowdfunding-Kampagne, haben einen professionellen ImagefilmExterner Link produziert. Das Herzstück - der Sensor und die App -wurden natürlich auch weiterentwickelt; derzeit können ca. 800 Messdaten pro Sekunde aufgenommen werden, die mittels KI ausgewertet werden. Um dafür Referenzdaten zu sammeln, wurde mit den Profis des Verein „Post Mühlhausen“ zusammengearbeitet. „Die Technik kann ihr Potenzial nicht nur beim Tischtennis ausspielen, sondern schlussendlich bei jeder Schlagsportart, wie Golf oder Baseball. Mit dieser Grundlage können wir also noch viel mehr künftige Anwender*innen begeistern.“, umreißt der Gründer die Möglichkeiten.

Auf wirtschaftlicher Seite scheint die Idee des smart racket, wie JANOVA die digitale Kelle nennt, auch solide, da Simon Stützer neben seiner Zeit als Wissenschaftler auch BWL an der Universität Jena studiert hat und zwei Ligen – die Fitness-Bundesliga und Boulder-Bundesliga - organisiert. Außerdem konnte er noch weitere Mitstreiter für JANOVA aus der Wirtschaft gewinnen, obwohl noch Venture Kapital fehlt. 2021 überzeugte das KonzeptExterner Link die Jury des Thüringer Gründerpreis und zeichnete die Gründer mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Gründer“ aus. Und auch der MDR berichtete bereits über die InnovationExterner Link.

Mit dem smart racket könnte es JANOVA tatsächlich geschafft haben, Tischtennis auf das nächste Level zu heben – so jedenfalls verspricht es auch deren Slogen.

Verfolgen kann man also nicht nur demnächst die eigenen Trainingserfolge via JANOVA-App, sondern auch das Unternehmen via Social Media. [InstagramExterner Link / FacebookExterner Link].

Simon Stützer und sein Hund Noah beim Tüfteln an der JANOVA-App im Büro am Technologie- und Innovationspark Jena.

Foto: JANOVA GmbH
Information

Auf ein Wiedersehen und Austausch mit den beiden ehemaligen Kollegen Dr. Toni Eichelkraut und Simon Stützer freuen wir uns zum Alumni-Tag IAP & Fraunhofer IOF am 07.07.2022!