Die Gewinner des DIHP Pitches 2023. Von links nach rechts. Dr. Sebastian Händschke (Leiter des DIHP), Tobias Gebhardt und Marcel Walz, Dr. Günter Weber, Dr. Tino Schenk, Dr. Robin Bürger (Leiter „Crowd Innovation“), Dr. Jan Sperrhaake, Philipp Landwehr und Albert Dehne, Dr. Günter Weber.
Wasserzeichen —

Präsenz beim 5. DIHP Pitch

Forschungsbudgets für vielversprechende Gründungs- und Kooperationsideen im Rahmen des Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) vergab eine Fachjury aus Industrie, Wissenschaft, Kapitalgebern und erfahrenen Gründerinnen und Gründern am 12.01.2023 zum fünften mal. Aus zahlreichen Bewerbungen waren zehn Teams zugelassen worden, die ihre Ideen in je 5 Minuten präsentierten und sich anschließend den Fragen der Jury stellten.
Die Gewinner des DIHP Pitches 2023. Von links nach rechts. Dr. Sebastian Händschke (Leiter des DIHP), Tobias Gebhardt und Marcel Walz, Dr. Günter Weber, Dr. Tino Schenk, Dr. Robin Bürger (Leiter „Crowd Innovation“), Dr. Jan Sperrhaake, Philipp Landwehr und Albert Dehne, Dr. Günter Weber.
Foto: S. Kiontke
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Meldung vom:

Eine besondere Atmosphäre spürten alle Anwesenden, da diesmal endlich wieder in Präsenz – anstatt online während der Pandemie - gepitched wurde.  Das Format richtet sich insbesondere an all jene Ideen, bei denen photonische Technologien den Kern einer möglichen Produktentwicklung ausmachen. Das Preisgeld in Form eines Forschungsbudgets umfasst jeweils sechs Personenmonate einer PhD bzw. Postdoc - Vollzeitstelle , d.h. ca. 55.000 EUR pro Idee und Team, insgesamt über 275.000 EUR.

Gewonnen haben:

  • Laser-Flow, Dr. Tino Schenk und Dr. Sven Stengel (am Abbe Center of Photonics): „Laser-Flow": eine neuartige Hochdurchsatztechnik für die Diagnose und Überwachung von Einzelzellveränderungen in Flüssigbiopsien.
  • CompCam, Dr. Günter Weber, Dr. Uwe Spillmann und Wilko Middents (am Helmholtz-Institut Jena): Machbarkeitsanalyse neuartiger Röntgenbildgebung auf Grundlage des Compton-Effekts.
  • Vor-Ort-Sensorik (SustainIR), Steffen Biermann und Kollegen für die Micro-Hybrid Electronics GmbH, Hermsdorf (am Leibniz-IPHT): Entwicklung von Verfahren, um schnelle und vollautomatische Vor-Ort-Analyse mittels Spektroskopie im mittleren Infrarotbereich (dispersive Spektroskopie) zu ermöglichen.
  • ProDICAN, Christin Reimer, Dr. Johann Kufs und Prof. Falk Hillmann, Jena (am Leibniz-HKI): Cannabinoide können in Kulturen von Schleimpilzen unter kontrollierten Bedingungen produziert werden. Beobachtung und Steuerung dieses Prozesses mittels optischer Verfahren sind die Projektziele.
  • BeeSupervisor,Philipp Landwehr, Albert Dehne und Team, Dresden (am Fraunhofer IOF): Entwicklung eines optischen Nachweises, um den Befall eines Bienenstocks mit dem Parasiten Varroa destructor (Varroamilbe) zu erkennen, der für den größten Teil des weltweiten Rückgangs der Bienenpopulationen verantwortlich ist. 
  • Situation analysis around the patient bed, Tobias Gebhardt, Marcel Walz und Kollegen für die GWA Hygiene GmbH, Stralsund: Universelle Sensoreinheit, die verschiedene Situationen rund um das Patientenbett analysiert, z. B. Ein- und Ausgänge des Pflegepersonals, Bettenbelegung, Sturzerkennung.
  • EnLight, Dr. Jan Sperrhake, Prof. Maria Mittag, Michael Steinert, Dr. Jan Petersen und Prof. Thomas Pertsch: Entwicklung von Nanostrukturen auf Glas-Chips mit mehreren Kammern unterschiedlicher Umweltbedingungen und dazwischen wandernden Mikrobenkulturen - ein lichtgesteuertes Mikroversum

Die Gewinnerideen sollen nun in den genannten Jenaer Forschungsinstituten weiterentwickelt werden.  Zusätzlich erhalten drei Teams die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (Fraunhofer IMW) ihre Ideen weiterzuentwickeln - z. B. mit Hilfe von Marktfeedback, das über eine digitale Plattform eingeholt wird, um neue Anwendungsfelder zu erschließen (sog. „Crowd Innovation Challenge“):

DIHP Pitches: diverse Jury und Raum für Austausch

Zur Idee der DIHP Pitches erläutert der Projektleiter, Dr. Sebastian Händschke: »Wir erleichtern mit den Pitches internen und externen Ideenteams mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen zusammen zu arbeiten. Teilnehmende profitieren durch das Feedback, die Jury freut sich über viele interessante Projekte. Der Austausch ist für alle Seiten – Pitchende (Bewerbende), Institute und weitere Partner – hilfreich. Besonders erfreulich ist, dass in diesem Jahr sich auch mehrere kleine und mittlere Unternehmen beworben haben.«

Für eine möglichst differenzierte Bewertung der Vorhaben wird die Jury mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen aus Wirtschaft und Wissenschaft besetzt, darunter Unternehmen wie der JENOPTIK, Verbänden, Transferexperten der beteiligten Institutionen aber insbesondere auch durch erfahrene Gründerinnen und Gründern wie z.B. Peggy Bärenklau und Dr. Peter Miethe. Auch Dr. Claudia Reinlein, die 2020 selbst beim DIHP-Pitch erstmalig ihre Ideen vorstellte und später die Robust AO GmbH gründete, gehörte der Jury an. Sie sagte: „Es ist besonders spannend für mich, nach drei Jahren nun selbst in der Jury zu sitzen und so viele interessante Themen zu hören.“

Einer der Gewinner des diesjährigen Pitches, Dr. Tino Schenk vom Team Laser-Flow ergänzt: „Wir sind noch am Anfang unserer Entwicklung. Für uns war es eine sehr passende und gelungene Veranstaltung.“ Philipp Landwehr vom Team BeeSupervisor stimmt ein: „Schon im Warteraum haben wir uns mit den anderen Pitchenden ausgetauscht und so viele spannende Leute getroffen und interessante Gespräche geführt.“

Über den Digital Innovation Hub Photonics (DIHP)

Der Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) ist ein Konsortialprojekt, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) des Freistaat Thüringen. Als Pilotprojekt des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (Fraunhofer IOF) startete der DIHP im Jahr 2019. Zu Beginn des Jahres 2022 kamen weitere Partner dazu: das Abbe Center of Photonics (ACP) der Friedrich Schiller Universität Jena, das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI), das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und das Helmholtz-Institut Jena (HI-Jena).

Mit dem DIHP soll der Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft gefördert werden, insbesondere durch (Aus)Gründungen und Kooperationen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Dabei wird eng mit weiteren Partnern in Jena und Thüringen wie beispielsweise den Gründer- und Transferservices der Ernst-Abbe-Hochschule und der Universität Jena sowie der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und dem Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) zusammengearbeitet. In der aktuellen Phase stellt das TMWWDG für das Projekt DIHP bis Ende 2023 eine Fördersumme von rund 1,2 Millionen Euro bereit.