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Talente frühzeitig zu erkennen und noch besser zu fördern, ist das Ziel des „Honours-Programm für forschungsorientierte Studierende“. Zwei (von insgesamt 63 in diesem Jahr), arbeiten bei uns hier am Beutenberg: die beiden Master of Photonics Studierenden Richard Kindler und Domenica Bermeo-Alvar.
Praxisnah zum Forschungsalltag bewarben sich beide gemeinsam mit einem betreuenden Wissenschaftler und einem eigenen kleinen Forschungsprojekt. Dies soll dabei unterstützen, bereits während des Studiums vertiefte Einblicke in Forschungsprozesse zu ermöglichen und auf eine wissenschaftliche Karriere vorzubereiten.
Das Forschungsprojekt „Vier-Wellen-Mischung in mikrostrukturierten Fasern“ bearbeitet Frau Bermeo-Alvar mit Unterstützung von Prof. Jens Limpert en, wobei ihr hervorragende Laborausstattung und ein starkes Team zur Seite stehen. Bei ihrem Thema geht es um die Vier-Wellen-Mischung (FWM), bei dem nach der Annihilation von zwei eintreffenden Photonen (Pump-Photonen) zwei Photonen, ein Signal- und ein Idler-Photon, quantenkorreliert erzeugt werden. Diese Photonenpaarerzeugung bietet Vorteile gegenüber der spontanen parametrischen Abwärtskonversion in Kristallen, u.a. in der Helligkeit und kontrollierbarer Wechselwirkungslänge der erzeugten Paare, was eine bessere Kopplung in Telekommunikationsfasern ermöglicht. Diese Art der Photonenpaarerzeugung untersucht die Studentin durch numerische Simulationen und optische Aufbauten.
Richard Kindler ist ebenfalls in den besten Forscherhänden: betreut durch Dr. Falk Eilenberger arbeitet er am Fraunhofer IOF beim Projekt RAINBOWExterner Link, welches sich mit der Erschließung neuer Wellenlängenbereiche für integrierte Optiken – sogenannte Photonic Integrated Circuits (PICs) – beschäftigt. Solche PICs ermöglichen erst, komplexe optische Aufbauten zu miniaturisieren und leistungsfähiger zu machen. Eine der vielen Anwendungsmöglichkeiten sind Frequenzkämme, die sich auch in der hochpräzisen Metrologie einsetzen lassen bzw. mit deren Hilfe man Multiphotonen-Quantenzustände erzeugen kann. Herr Kindler´s Forschungsanteil wird dabei sein, auf der Grundlage der Dünnschicht-Lithiumniobat-Plattform Frequenzkämme unter Verwendung von Mikroresonatoren zu erzeugen. Dafür sollen die entsprechenden Chips entworfen, simuliert und charakterisiert werden.
Das Honours-Programm besteht aus drei Bausteinen: der individuellen Betreuung, der finanziellen Unterstützung und dem Rahmen- und Begleitprogramm durch die Honours-Workshops und andere Veranstaltungen. Richard Kindler: »Mit der Aufnahme in das Honours-Programm sehe ich meine Forschungsinteresse bestärkt und meine bisherigen Leistungen im Masterstudium gewürdigt. … Für den kollegialen und regelmäßigen Austausch innerhalb der Forschungsgruppe – mit und ohne Honours-Progamm – bin ich sehr dankbar.«