Versuche BSc

Durchlaufpläne für das Wintersemester

  • Rote Gruppe

    1. Versuch: Versuchstage 21.10. / 22.10. / 28.10. / 29.10.

    Protokollabgabe am 05.11.24

    2. Versuch: Versuchstage 18.11. / 19.11. / 25.11. / 26.11.

    Protokollabgabe am 03.12.24

    3. Versuch: Versuchstage 06.01. / 07.01. / 13.01. / 14.01.

    Protokollabgabe am 21.01.25

  • Blaue Gruppe

    1. Versuch: Versuchstage 04.11. / 05.11. / 11.11. / 12.11.

    Protokollabgabe am 19.11.24

    2. Versuch: Versuchstage 02.12. / 03.12. / 09.12. / 10.12.

    Protokollabgabe am 17.12.24

    3. Versuch: Versuchstage 20.01. / 21.01. / 27.01. / 28.01.

    Protokollabgabe am 04.02.25

  • Grüne Gruppe

    1. Versuch: Versuchstage 06.11. / 07.11. / 13.11. / 14.11.

    Protokollabgabe am 21.11.24

    2. Versuch: Versuchstage 04.12. / 05.12. / 11.12. / 12.12.

    Protokollabgabe am 19.12.24

    3. Versuch: Versuchstage 15.01. / 16.01. / 22.01. / 23.01.

    Protokollabgabe am 30.01.25

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Übersicht der Versuche im Fortgeschrittenen Praktikum

I. Block: Optik und Wellen

  • Ellipsometer (dieses Semster nicht angeboten)

    Die Ellipsometrie ist ein in der Laborpraxis weit verbreitetes und gängiges Verfahren zur Bestimmung von Brechungsindizees oder von Schichtdicken verschiedenster Materialien.  Die Geräte sind üblicherweise so konzipiert, dass ein eingewiesener Benutzer sie ohne tiefgreifendes Verständnis der physikalischen Zusammenhänge korrekt bedienen kann. Aus den ermittelten Messwerten können die gewünschten Informationen über die untersuchte Probe nicht analytisch berechnet werden, es müssen Modelle vom Probenaufbau erstellt werden, die mit den Ergebnissen numerischer Rechenoperationen verglichen werden. Im Versuch finden Sie einen Aufbau vor, mit dem das Reflexionsverhalten üblicher in der Optik verwendeter Materialien bzw. Oberflächen in Abhängigkeit vom Einfallswinkel des linear polarisierten Lichtes auf die zu untersuchende Oberfläche (Fresnelsche Formeln) gemessen werden kann. Anhand einfacher Oberflächen-Schicht-Systeme, die mit analytischen Auswertemethoden auskommen, werden Sie sich in die ellipsometrische Messtechnik einarbeiten.

    Lernziele

    • Erarbeitung der Grundlagen der Polarisation elektromagnetischer Wellen
    • Kennenlernen der praxisrelevaten Spezialfälle der Fresnelschen Formeln
    • Messung der Brechzahlen verschiedener optischer Materialien
    • Einführung in die ellipsometrische Messtechnik

    Experimentelle Technik

    • HeNe-Laser als Lichtquelle
    • Ellipsometer-Aufbau zur motorgesteuerten Einstellung der Einfallswinkel auf die
    • Probenoberfläche sowie der Drehwinkel der Polarisatoren (Polarisator und Analysator)
    • Signalverstärker mit Quadranten- Fotodiode als Empfänger
    • Phasenempfindlicher Gleichrichter-Verstärker
    • Computer zur Ansteuerung der Stellmotoren und zur Auswertung der Ergebnisse

    Versuchsanleitung Ellipdf, 541 kb

    Betreuerin: P. Kellner

  • Holografie

    Die Holografie ist ein Verfahren zur vollständigen Aufzeichnung von Wellenfronten, d. h. neben der Intensität wird auch die Phase des Lichtwellenfeldes gespeichert. Im Unterschied zur gewöhnlichen Fotografie bleibt daher bei der Rekonstruktion einer Objektwellenfront der räumliche Eindruck des Objekts erhalten. Zur Aufnahme eines Hologramms wird ein Laserstrahl in zwei kohärente Wellen aufgeteilt. Die Objektwelle wird vom aufzunehmenden Objekt beeinflusst (z.B. reflektiert) und mit der ungestörten Referenzwelle überlagert. Das entstehende Interferenzmuster wird dann als Hologramm z.B. auf einer Fotoplatte aufgezeichnet. Beleuchtet man die entwickelte Fotoplatte mit der Referenzwelle, so wird die ursprüngliche Objektwelle rekonstruiert. Hologramme findet man nicht nur auf alltäglichen Gegenständen, wie auf Kreditkarten oder Geldscheinen. Sie wird auch als messtechnisches Verfahren zur Materialuntersuchung herangezogen und weiterentwickelt.

    Lernziele

    • Aufnahme und Rekonstruktion von Wellenfronten mittels Fotoplatte
    • Eigenschaften von Laserlicht: Wellenlänge, Polarisation, zeitliche und räumliche Kohärenz
    • Erzeugung ebener Wellen
    • Fresnel-Zonenplatte
    • Hologramminterferometrie

    Experimentelle Technik

    • Laser als kohärente Lichtquelle
    • Linsen und Spiegel, mechanische Justiereinrichtungen
    • Fotoplatten, Fotochemie
    • Raumfilter

    Versuchsanleitung Hopdf, 428 kb

    Betreuerin: Dr. S. Schmidl

  • Quantenoptik

    Lernziele und Methoden

    • Erarbeitung der Grundlagen der Verschränkung von Photonen
    • Kennenlernen der CHSH-Ungleichung
    • Untersuchung von Wellen -und Teilcheneigenschaften von Photonen
    • Erklärung des Quantenradierers
    • Umgang mit optischen Fasern

    Experimentelle Technik

    • Generierung verschränkter Photonen mittels parametrischer Fluoreszenz erster Art
    • Projektionsmessung von Polarisationszuständen
    • Ein-Photon-Interferenz mittels Michelson-Interferometer
    • Koinzidenzmessung

    Versuchsanleitung

    QuOppdf, 5 mb

    Betreuer: Dr. J. Hein, Porf. Dr. S. Fritzsche

  • Radiowellen

    Elektromagnetische Wellen (EM-Wellen) werden seit mehr als 100 Jahren bei drahtgebundenen und drahtlosen Übertragungsverfahren benutzt. EM-Wellen sind die physikalische Grundlage bei der traditionellen drahtlosen Übertragung wie Rundfunk, Fernsehen und Funkverbindungen. Auch moderne Kommunikationsmittel wie Mobilfunk (GSM, UMTS, LTE), DECT, WLan, WiMAX, Bluetooth, DAB, DVB-S, DVB-T, GPS, RFID etc. benutzen EM-Wellen zur Informationsübertragung. Diese findet im typischen Radiofrequenzbereich MHz bis einige GHz)  statt. Auch in der drahtgebundenen Übertragungstechnik wie Telefonverbindungen, Breitbandanschlüsse, DSL, LAN und anderen Internetverbindungen werden EM-Wellen genutzt. Grundlage für die Übertragung von größeren Informationsraten ist die Modulation. Hierbei wird der EM-Welle als Trägerfrequenz ein Nutzsignal aufgeprägt.

    Lernziele und Methoden

    TBD

    Experimentelle Technik

    • Reflexion und stehende Wellen bei Fehlanpassung der Übertragungsleitung
    • Ausbreitungsgeschwindigkeit / Laufzeit der Wellen auf Leitungen
    • Übertragung höherer Frequenzen und kurzer Impulse über Kabel
    • Modulation/Demodulation von Signalen (Zeit- und Frequenzbereich)
    • Abstrahlung/Empfang von Radiowellen über Antennen
    • Aufbau einer drahtlosen Übertragungsstrecke

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung RWpdf, 2 mb

    Betreuer: P. Müller

II. Block: Atom- und Molekülspektroskopie

  • IR- VIS - Spektroskopie

    Durch optische Spektroskopie im sichtbaren (VIS) und infraroten (IR) Spektralbereich wird die Wechselwirkung fester, flüssiger oder gasförmiger Stoffe mit elektromagnetischer Strahlung untersucht. Diese beruht im Allgemeinen auf der Anregung von Dipolübergängen in den Stoffen, welche zur selektiven Emission, Absorption, Streuung oder Reflexion bei bestimmten Frequenzen des Spektrums führen. Damit kann die chemische und physikalische Struktur der Stoffe analysiert werden. Optisch-spektroskopische Verfahren werden sowohl als Standard-Analysemethoden in Industrie und Labor als auch bei der Erforschung von Grenzflächenprozessen, Nanostrukturen und dünnen Schichten, chemischen Reaktionen und astronomischen Objekten eingesetzt.

    Lernziele und Methoden

    • Aufbau und Justage eines einfachen Prismenspektrometers,
    • Erarbeitung der experimentellen Grundlagen der optischen Spektroskopie, insbesondere der Wellenlängeneichung, der Korrektur der spektralenSpaltbreite und der Theorie des spektralen Auflösungsvermögen
    • Kennenlernen von Strahlungsdetektoren sowie des Lock-in-Prinzips zur Signalregistrierung,
    • Messung derspektralen Intensitätsverteilung eine thermischen Strahlungsquelle bei verschiedenen Temperaturen und Vergleich mit Planck-Kurven,
    • Messung derAbsorptions- und Reflexionseigenschaften verschiedener Stoffe (molekulare Gase und Flüssigkeiten, Halbleiter, Ionenkristalle) in verschiedenen Spektralbereichen

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung IRpdf, 576 kb

    Betreuer: Dr. H. Mutschke

  • NMR - Spektroskopie

    Kernspinresonanz (NMR) und Elektronenspinresonanz (ESR) beruhen auf der quantisierten Ausrichtung  atomarer  magnetischer  Momente,  der  Elektronen-  bzw.  Kernspins,  in  einem äußeren Magnetfeld,  wobei  Übergänge zwischen den entsprechenden  Energieniveaus  durch Einstrahlung  eines  definierten  Hochfrequenzsignals  ("Resonanz")  erzeugt  werden.  Die Frequenz dieses HF-Signals ist außer vom äußeren Magnetfeld von den  Eigenschaften der nächsten  Umgebung  der  Spins  (chemische  Verschiebung,  Spin-Spin-Wechselwirkungen) abhängig.  Damit  sind  ESR-  und  insbesondere  NMR-Spektroskopie  wichtige  Verfahren  zur Analyse der chemischen Struktur insbesondere auch von komplexen organischen Molekülen sowie zur dreidimensionalen Abbildung von Festkörpern (Magnet-Resonanz-Tomographie).  Nicht  alle  Atomkerne  besitzen  einen  resultierenden  Kernspin  und  damit  ein  magnetisches Moment. Es gab bisher 4 Nobelpreise im Umfeld der NMR-Spektroskopie: 1952 (Physik) Bloch und Purcell  für  die  Entdeckung,  1991  und  2002  (Chemie)  Ernst  bzw.  Wüthrich  für  die Anwendung zur Analyse insbesondere von organischen Makromolekülen und 2003 (Medizin) Lauterbur und Mansfield für die Diagnostik (MRT) mittels NMR.

    Lernziele

    • Erarbeitung der Grundlagen der NMR-Spektroskopie
    • Durchführung einfacher Impuls-NMR-Experimente
    • Kennen lernen der Fourier-Transform-Spektroskopie mit digitaler Messwert-Verarbeitung
    • Optimierung der Messwertaufnahme (Anregung, Abtasttheorem, spektrale Auflösung, …)
    • Grundlagen der Frequenz- und Amplitudenmodulation
    • Untersuchung von Möglichkeiten zur Verbesserung der spektralen Auflösung
    • Interpretation der NMR-Spektren von Flüssigkeiten (Wasser, Alkohol, etc.)
    • Experimentelle Bestimmung von Kernspin-Wechselwirkungen: Spin-Spin-Wechselwirkung, chemische Verschiebung, Spin-Gitter-Relaxation, Spin-Echo

    Experimentelle Technik

    • Fouriertransform-NMR-Spektrometer
    • 1H-NMR-Flüssigkeitsmesskopf 25 MHz
    • Permanentmagnet mit Shim-System zur Magnetfeld-Homogenisierung
    • Hochfrequenz-Generator
    • HF-Impulsverstärker, HF-Sender und HF-Empfänger
    • HF-Nachweiselektronik, Demodulation mittels Lock-In-Technik
    • Schnelle Probenrotation
    • PC mit LabVIEW-Messwerterfassung und Fast-Fourier-Transformation
    • Digital-Oszi

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung NMRpdf, 815 kb

    Betreuer: P. Müller

  • Raman - Spektroskopie

    Die Raman-Spektroskopie ist ein in der Regel zerstörungsfreies Analyseverfahren, das
    detaillierte Informationen über die chemische Struktur, Phase und Polymorphie, Kristallinit
    ät, Kristallorientierung, Verspannung, Dotierung sowie molekulareWechselwirkungen
    in Materialien ermöglicht. Sie basiert auf den Raman-Eekt, welcher nach einem seiner
    Entdecker, dem indischen Wissenschaftler C. V. Raman benannt wurde, welcher den Effekt
    im Jahr 1928 zusammen mit K. S. Krishnan in organischen Flüssigkeiten beobachtet
    hatte. Unabhängig davon hatten Grigory Landsberg und Leonid Mandelstam den Eekt
    in anorganischen Kristallen beobachtet.
    Wie auch die Infrarot-(IR)-Spektroskopie gibt die Raman-Spektroskopie Auskunft über
    den Aufbau von Molekülen bzw. Festkörpern aufgrund deren dynamischen Verhaltens
    und zählt damit zu den Verfahren der Schwingungsspektroskopie. Im Gegensatz zur IRSpektroskopie,
    wo die Absorption von IR-Strahlung gemessen wird, verwendet man bei
    der Raman-Spektroskopie die von der Probe gestreute Strahlung zum Nachweis. Dadurch
    hat man die Möglichkeit der Anregung mit Licht aus dem sichtbaren Spektralbereich, für
    den heute überaus leistungsfähige Laserlichtquellen existieren. Je nach Symmetrie der
    Moleküle sind bestimmte Schwingungen der Moleküle jedoch nur im Raman- bzw. nur
    im IR-Spektrum zu beobachten, wodurch sich die beiden Methoden ideal ergänzen. So
    können beispielsweise mittels Raman-Spektroskopie die IR-inaktiven Schwingungen homonuklearer
    Moleküle untersucht werden. Auÿerdem kann man Moleküle in wässrigen Lö-
    sungen untersuchen, da Wasser Raman-inaktiv ist. Bei der IR-Absorptionsspektroskopie
    hingegen überlagern die zahlreichen Absorptionslinien des Wassers die Linien der eigentlich
    zu untersuchenden Moleküle.

    Lernziele

    • Grundlagen und experimentelle Technik der Raman-Spektroskopie
    • ˆGrundlegendes Verständnis der Schwingungsspektroskopie
    • ˆRaman-Spektroskopie an Molekülen und Kristallen
    • ˆKohlenstonanoröhren - Struktur, Eigenschaften, Wachstum, Verwendung, Charakterisierung

    Experimentelle Technik

    • Raman-Spektrometer
    • ˆ Strahlformung (Ablenkung, Fokussierung)
    • ˆ Echelle-Gitter und CCD-Detektor zum Nachweis der Streustrahlung

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung Ramanpdf, 4 mb

  • Zeeman-Effekt

    In diesem Versuch werden grundlegende Eigenschaften des Atombaus und deren Einfluss auf die Spektroskopie kennen gelernt.  Werden strahlende Atome  einem Magnetfeld  ausgesetzt, kommt  es  durch  die  Wechselwirkung  zu  einer  energetischen  Verschiebung  bestimmter Energieniveaus  und  zu  einer  Energieaufspaltung.  Die  einzelnen  Linien  weisen  zum  Teil unterschiedliche  Polarisation  auf.  Diese  Aufspaltung,  die  proportional  zum  Magnetfeld  ist, wird  im  Versuch  für  verschiedene  Spektrallinien  untersucht.  Aus  den  Aufspaltungen  kann man das  Verhältnis  e/m  und den  Landé-Faktor  bestimmen. Sie lernen die Spektralapparate mit  den  höchsten  derzeit  erreichten  Auflösungsvermögen  im  sichtbaren  Spektralbereich kennen. Für  die  Arbeiten  über  den  Effekt  des  Einflusses  von  Magnetfeldern  auf  die Strahlungseigenschaften von Atomen erhielt P. Zeeman 1902 den Nobelpreis für Physik.

    Lernziele

    • Erarbeitung der Grundlagen der hochauflösenden Spektroskopie mit Interferenzspektralapparaten und deren wichtigster Parameter: freier Spektralbereich, Auflösungsvermögen, Finesse, Interferenzen gleicher Neigung und gleicher Dicke
    • Messung geringer Lichtintensitäten mit CCD-Kamera
    • Erzeugung hoher Magnetfelder
    • Anwendung atomphysikalische Grundbegriffe: z.B. Bahndrehimpuls, Spin, Quantenzahlen, Pauliprinzip, Spin-Bahn-Wechselwirkung, Multiplizität, magnetisches Moment, Feinstrukturaufspaltung
    • Kennenlernen des normalen und anomalen Zeemaneffektes, Nutzung zur Bestimmung des Verhältnisses e/m

    Versuchsanleitung Zeepdf, 444 kb

    Betreuer: Dr. H. Mutschke

III. Block: Festkörper

  • Auger - Elektronen - Spektroskopie

    Die Auger-Elektronen-Spektroskopie (AES) ist neben der röntgenstrahl-angeregten Photoelektronen-Spektroskopie (XPS/ESCA/PES) die wichtigste Analysemethode für Oberflächen und dünne Festkörperschichten. Die Methode basiert auf der Emission von sogenannten Auger-Elektronen als Konkurrenzprozess zur Röntgenemission nach Anregung durch Elektronen oder Röntgenstrahlen. In der Regel wird zur Anregung ein Elektronenstrahl im Energiebereich von 3 bis 10 keV verwendet. Da ein Elektronenstrahl im nm- und µm-Bereich fokussiert und zusätzlich gerastert werden kann, ist eine lokale Analyse eines Festkörpers möglich. Die Austrittstiefe der Auger-Elektronen ist dabei durch inelastische Wechselwirkung auf wenige Atomlagen begrenzt, so dass eine oberflächenempfindliche Analyse eines kleinen Festkörpervolumens möglich ist. Alle Elemente außer H und He sind prinzipiell mittels AES messbar und unter Verwendung von empirischen Empfindlichkeitsfaktoren kann eine quantitative Bestimmung der chemischen
    Zusammensetzung erfolgen. Die relative Empfindlichkeit für den Elementnachweis in einem Material liegt bei 10 -2 bis 10 -4 . Die Analyse einer Oberfläche erfordert Ultrahochvakuum. AES wird häufig mit Edelgas-Ionenätzen (sputtering) kombiniert, um Oberflächen zu reinigen oder durch schichtweisen Abtrag Tiefenprofile der Zusammensetzung zu ermitteln.

    Lernziele und Methoden

    • Kennenlernen von Oberflächenanalyse-Methoden, Auger-Meitner-Effekt
    • Kennenlernen der Wechselwirkungsprozesse von Elektronen im Festkörper (in/elastische Streuung, An- und Abregungsprozesse, Sekundärstrahlung, Plasmonen)
    • Bestimmung der chemischen Zusammensetzung von Festkörper-Oberflächen
    • Kennenlernen von Ultrahochvakuumtechnik und Besonderheiten
    • Untersuchung zum Signal-Rausch-Verhältnis und Anwendung von Methoden zu dessen Verbesserung
    • Kennenlernen von Lock-In-Verstärker und Differentielle Abtastung

    Experimentelle Technik

    • Elektronen-Spektrometer, Zylinder-Spiegel-Analysator, Sekundär-Elektronen-Verstärker, Raster-Elektronenquelle, Probenstrom-Abbildung
    • Ultrahochvakuum, Ionengetter-Pumpe, Titan-Sublimationspumpe
    • Probenschleuse mit Turbomolekular-Pumpe, Scroll-Pumpe
    • Vakuum-Messung, Ionisationsmessröhre, Massenspektrometer

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung AESpdf, 2 mb

    Betreuer: Dr. F. Otto

  • Bedampfung / Schichteigenschaften

    Für praktisch alle Hochtechnologiebereiche d.h. alle Mikro- und Nanotechnologien als auch für klassische Bereiche wie Maschinenbau, Optik und Energietechnik besitzt die Vakuumverfahrenstechnik eine Schlüsselfunktion. Mit verschiedensten Dünnschichttechnologien werden gezielt die mechanischen, optischen, elektrischen oder chemischen Eigenschaften durch Veränderung der Oberflächeneigenschaften verbessert und/oder neue Produkte überhaupt erst möglich gemacht.

    Thermisches Verdampfen (auch Aufdampfen oder Bedampfen) ist die einfachste zur physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD) gehörende hochvakuumbasierte Beschichtungstechnik. Die Schicht wird direkt durch Kondensation eines Materialdampfes des Ausgangsmaterials gebildet. Typische Prozessdrücke liegen unter 10-6 mbar. Um Oxydation zu vermeiden, muss die mittlere freie Weglänge sehr viel größer als die Rezipientendimension sein; der Gasdruck des Bedampfungsmaterials muss deutlich über dem Prozessdruck liegen. Diese und weitere solche Abhängigkeiten zwischen Vakuum- und Verdampfungskenngrößen bestimmen die Qualität und Reproduzierbarkeit der Schichtbildungsprozesse.

    Die Temperaturregelung ist für das Schichtwachstum ein wichtiger Faktor, denn schon kleine Temperaturänderungen können große Unterschiede bei der Verdampfungsrate ergeben. Die Regelung ist über eine konstante Energiezufuhr zum Verdampfer nicht möglich, da die Wärmebilanz sehr vielfältig von äußeren Parametern abhängig ist. Die Abscheideregelung erfolgt über intrinsische Schichtdickenmessungen. Die Güte verschiedener intrinsischer Schichtdickenmessverfahren wird durch eine Vergleichsmessung mit einem Abbe-Fizeau-Interferometer überprüft.

    Lernziele und Methoden

    • Methoden der Vakuumerzeugung für PVD-Verfahren
    • Zusammenhänge von Vakuumkenngrößen wie Enddruck, Saugrate, Leckrate, mittlere freie Weglänge und Bedeckungsrate mit der Schichtqualität
    • Vakuummessung in Bedampfungsanlagen
    • Herstellung dünner gedampfter Schichten
    • Methoden der Schichtdickenmessung
    • Elektrische Eigenschaften von dünnen Metallschichten

    Experimentelle Technik

    • B-30 Bedampfungsanlage
    • Drehschiebervorpumpe, Turbopumpe, Meißner-Falle
    • Vakuummesstechniken
    • Schichtdickenmessverfahren Schwingquartz, optisch, elektrisch
    • Voltmeter/Datenlogger/PC mit Software für Datenverarbeitung

    Betreuer: M. Thürk, T. Siefke

  • Elektronen - Emission

    In diesem Versuch werden sowohl die Grundlagen des Photoeffektes als auch des glühelektrischen Effektes kennen gelernt. Dazu werden grundlegenden Prinzipien der Festkörperphysik und des Welle-Teilchen-Dualismus elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren Spektralbereich vermittelt.
    Mit verschiedenen Spektrallinien einer Quecksilberdampflampe wird unter Ausnutzung des äußeren photoelektrischen Effektes die Einsteinsche Gleichung zum Photoeffekt experimentell nachvollzogen (Versuchsteil A). Aus der Messung können das Verhältnis h/e sowie die Austrittsarbeit der Anode bestimmt werden. Insbesondere für die Arbeiten zu diesem Effekt erhielt Albert Einstein 1921 den Nobelpreis für Physik. Weiterhin werden Sie für eine Vakuumdiode mit Glühkathode I-U-Kennlinien für verschiedene Kathodentemperaturen aufnehmen (Versuchsteil B). Die Temperatur der Kathode wird mit einem Pyrometer berührungslos gemessen. Durch das Anfitten der Richardson-Gleichung können die Austrittsarbeit des Kathodenmaterials sowie die effektiv wirksame Kathodenoberfläche bestimmt werden. Der glühelektrische Effekt findet eine weite Verbreitung in Forschung und Technik, wie z.B. in der Elektronenmikroskopie, für den Bau von Elektronenröhren, Röntgenröhren und Senderöhren. Für die Arbeiten zum glühelektrischen Effekt erhielt O.W. Richardson 1928 den Nobelpreis für Physik.
    Die Messwertaufnahme wird für beide Versuchsteile computergestützt erfolgen. BSc-Studierende sollen dazu ein entsprechendes LabVIEW-Programm zur Messdatenaufnahme selbst anfertigen. Programmierkenntnisse sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich.

    Lernziele

    • Welle-Teilchen-Dualismus
    • Potentialtopfmodell für Metalle: Austrittsarbeit, Fermi-Verteilung, Fermi-Energie
    • Äußerer und innerer photoelektrischer Effekt
    • Kontaktspannung
    • Schottky-Effekt, Raumladungsbereiche
    • Glühelektrischer Effekt
    • Monochromatisierung von Licht mittels Prismenmonochromator, Metallinterferenzfilter
    • Computergestütze Messwertaufnahme und Programmierung mittels LabVIEW
    • Messung kleiner Ströme (DC)
    • Pyrometrische Messung hoher Temperaturen: Plancksches Strahlungsgesetz

    Experimentelle Technik

    • Vakuumphotozelle
    • Vakuumdiode mit Glühkathode
    • Quecksilberdampflampe
    • Prismenspektrometer nach Wadsworth
    • Metallinterferenzfilter
    • Piko-Amperemeter
    • Messinterface mit LabVIEW-Steuerung
    • Pyrometer

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung EEpdf, 432 kb

    Betreuer: Dr. M. Grünewald

  • Supraleitung / ac-Josephson-Effekt

    Das Verschwinden des elektrischen Widerstands, die Beobachtung des ideal diamagnetischen Verhaltens, das Auftreten quantisierter magnetischer Flussschläuche sind charakteristische Eigenschaften von Supraleitern. Diese Eigenschaften werden verständlich, wenn der supraleitende Zustand als kohärente Materiewelle beschrieben, also als ein makroskopisches Quantenphänomen betrachtet wird. Diese Effekte sind Grundlagen für die vielfältigen Anwendungen der Supraleitung. Die Verwendung supraleitender Magnete in Forschung und Medizin (z.B. bei der Kernspintomografie) ist Standard. Interferenzen zwischen kohärenten Materiewellen werden durch die Josephson-Effekte beschrieben und für hochempfindliche und/oder hochpräzise Messtechnik (z.B. SQUID; Spannungsstandard) genutzt.

    Die Ausbildung einer makroskopischen Wellenfunktion ist die wesentliche Eigenschaft der Supraleitung. Ähnliche Eigenschaften wurden auch in anderen Bereichen der Physik gefunden. Auch Photonen in einem Laser, Helium-Atome unterhalb des Lambda-Punktes oder Atome aus Alkali-Elementen können durch Bose-Einstein-Kondensation kohärente Materiewellen bilden. Dabei werden extreme physikalische Zustände, z.B. die völlige Reibungsfreiheit in der Supraflüssigkeit, beobachtet. In den vergangenen 20 Jahren wurden allein sieben Nobelpreise für direkt mit der Supraleitung zusammenhängende Arbeiten vergeben.

    Lernziele

    • Kryostatierung bei tiefen Temperaturen
    • Temperaturmessung bei kryogenen Temperaturen
    • Temperaturabhängigkeit des elektrischen Normalleitungswiderstandes von Supraleitern (Bestimmung der Sprungtemperatur)
    • Kritischer Strom als Funktion von Magnetfeld und Temperatur
    • Parametrische Untersuchung an einem Josephson-Kontakt
    • Bestimmung der Größe der Planckschen Konstante mit dem "Inversen Josephson-Effekt"

    Experimentelle Technik

    • Flüssighelium - Experimentierkanne
    • Diverse Messstäbe für Tieftemperatur-Untersuchungen an
      • R(T) Messungen an diversen Supraleitern
      • Magnetfeldabhängigkeit des maximalen Suprastroms
      • Untersuchung an einem einzelnen Josephson-Kontakt
      • Inverser Josephson-Kontakt
    • Temperaturmesstechnik

    Betreuer: M. Thürk

  • Tieftemperatur - Eigenschaften

    Die Abhängigkeit der spezifischen Wärmekapazität bei tiefen Temperaturen kann klassisch nicht erklärt werden. Um die experimentell ermittelten Werte theoretisch zu begründen, bedurfte es der Quantentheorie, deren Grundlage Planck mit der Beschreibung der Strahlung eines "schwarzen Körpers" schuf. Viele Quanteneffekte können nur bei sehr tiefen (kryogenen) Temperaturen beobachtet werden. Die Majorität aller Physiknobelpreise in den letzten zwei Dekaden hatte mit der Erzeugung oder Anwendung (16 von 20) oder den speziellen physikalischen Effekten bei kryogenen Temperaturen (7 von 20) zu tun.

    In diesem Praktikumsversuch werden grundlegende experimentelle Fertigkeiten beim Umgang mit kryogenen Temperaturen vermittelt. Sie ermitteln die spezifische Wärme von Kupfer und Blei in Abhängigkeit von der Temperatur. Aus der Temperaturabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit kann man die Energielücke, Ladungsträgerkonzentration und Intrinsicdichte bestimmen. Die Dynamik von Experimenten bei kryogenen Temperaturen wird wesentlich durch den Wärmeübergang in tiefsiedenden Gasen bestimmt. Das Abkühlverhalten verschiedener Probenkörper in Flüssigstickstoff wird untersucht. Bei der Versuchsdurchführung werden Sie mit Geräten der Kryotechnik, der Kälteerzeugung und -speicherung, mit Messverfahren der Vakuumtechnik und vor allem mit Temperatur-Messverfahren vertraut gemacht.

    Lernziele

    • Arbeitsweise von Kleinkältemaschinen für kryogene Temperaturen
    • Temperaturmessung bei tiefen Temperaturen
    • Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstands von Halbleitern
    • Bestimmung der temperaturabhängigen Energielücke und Intrinsicdichte
    • Vermessung der spezifischen Wärmekapazität von Kupfer und Blei
    • Siedemechanismen bei tiefen Temperaturen

    Experimentelle Technik

    • Gifford-McMahon Kleinkältemaschine
    • Refrigeratorkryostat
    • Temperaturmesstechnik
    • Vakuumerzeugung und -messung bei tiefen Temperaturen
    • Verdampferkryostat
    • Voltmeter/PC mit Software für Datenverwaltung

    Betreuer: M. Thürk, Dr. S. Schmidl

IV. Block: Laser und optisch nichtlineare Effekte

  • Gaslaser

    Das Wort LASER ist die Abkürzung für "Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation".  Dabei  handelt  es  sich  um  eine  Strahlungsquelle,  die  auf  der  1917  von Einstein  vorhergesagten  stimulierten  Emission  beruht.  Mit  diesem  physikalischen Prinzip  ist  es  möglich,  elektromagnetische  Strahlung  zu  verstärken.  Setzt  man  ein verstärkendes  Medium  in  einen  Resonator,  so  kann  durch  die  auftretende Rückkopplung  der  Verstärker  zum  Oszillator  -  dem  eigentlichen  Laser  -  werden. Heutzutage  versteht  man  unter  diesem  Begriff  aber  auch  Systeme,  die  auf  den Resonator oder das aktive Medium verzichten können (OPO/OPA, FEL). Der Effekt der Verstärkung von Licht wurde 1928 von A. Ladenburg experimentell in einer Neon-Gasentladung  nachgewiesen. 1954  wurde  zum  ersten  Mal  Strahlung durch stimulierte Emission erzeugt (Townes, NH 3 -Maser bei 23,9 GHz). Auf der Basis der  Arbeiten  von  Basow,  Prochorow,  Townes  (Nobelpreis  1964)  und  Schawlow entwickelte  Maiman  1960  den  ersten  Laser  (Rubinlaser  bei  694  nm),  der  im Impulsbetrieb  arbeitete.  Ein  Jahr  später  entstand  der  erste  cw-Laser  (continuous wave) durch Javan et al. (HeNe-Laser bei 1,15 μm). Seit dieser Zeit sind vielfältige neue Festkörper- und Gas-Laser entwickelt, aber auch neue Lasermedien wie etwa Halbleiter  erschlossen  worden.  Die  Erzeugung  kurzer  Pulse  und  damit  auch  hoher Intensitäten  hat  am  IOQ  Tradition,  die  mit  dem  POLARIS-Laser  einen  weltweit einmaligen  Meilenstein  geschaffen  hat.  Darüber  hinaus  sind  die  anderen  Optik- Institute  der  Fakultät  und  deren  Partner  (IAP,  IFTO,  IPhT)  weltweit  führend  in  der Grundlagenforschung  und  Entwicklung  neuer  Lasersysteme  und  optischer Komponenten  für  ein  Vielzahl  von  Anwendungen  in  der  Materialbearbeitung  und Kommunikation.

    Lernziele

    • Erarbeitung der Grundlagen eines Dauerstrich-Gaslasers
    • Justage und Optimierung des Resonators
    • Messung des Einflusses der Resonatorgeometrie auf die Strahlparameter
    • Untersuchungen zu höheren transversalen Moden
    • Untersuchungen zum spektralen Verstärkungsprofil eine Singlemode-Lasers
    • Erarbeitung der Grundlagen des optischen Heterodyn
    • Untersuchung der longitudinalen Moden eines Multimode-Lasers durch optisches Heterdyning mit einem Singlemode-Laser
    • Untersuchungen zur Frequenzstabilität

    Experimentelle Technik

    • Multimode-HeNe-Laser, optische Bank, dielektrische Spiegel
    • Singlemode-Laser, SEV, Oszilloskop
    • Laserschutz

    Versuchsanleitung GLpdf, 13 mb

    Betreuer: Dr. J. Hein

  • Diodenlaser

    Das Wort LASER ist die Abkürzung für "Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation". Dabei handelt es sich um eine Strahlungsquelle, die auf der 1917 von Einstein vorhergesagten stimulierten Emission beruht. Mit diesem physikalischen Prinzip ist es möglich, elektromagnetische Strahlung zu verstärken. Setzt man ein verstärkendes Medium in einen Resonator, so kann durch die auftretende Rückkopplung der Verstärker zum Oszillator - dem eigentlichen Laser - werden. Heutzutage versteht man unter diesem Begriff aber auch Systeme, die auf den Resonator oder das aktive Medium verzichten können (OPO/OPA, FEL). Der Effekt der Verstärkung von Licht wurde 1928 von A. Ladenburg experimentell in einer Neon-Gasentladung nachgewiesen. 1954 wurde zum ersten Mal Strahlung durch stimulierte Emission erzeugt (Townes, NH 3 -Maser bei 23,9 GHz). Auf der Basis der Arbeiten von Basow, Prochorow, Townes (Nobelpreis 1964) und Schawlow entwickelte Maiman 1960 den ersten Laser (Rubinlaser bei 694 nm), der im Impulsbetrieb arbeitete. Ein Jahr später entstand der erste cw-Laser (continuous wave) durch Javan et al. (HeNe-Laser bei 1,15 μm). Seit dieser Zeit sind vielfältige neue Festkörper- und Gas-Laser entwickelt, aber auch neue Lasermedien wie etwa Halbleiter erschlossen worden. Die Erzeugung kurzer Pulse und damit auch hoher Intensitäten hat am IOQ Tradition, die mit dem POLARIS-Laser einen weltweit einmaligen Meilenstein geschaffen hat. Darüber hinaus sind die anderen Optik- Institute der Fakultät und deren Partner (IAP, IFTO, IPhT) weltweit führend in der Grundlagenforschung und Entwicklung neuer Lasersysteme und optischer Komponenten für eine Vielzahl von Anwendungen in der Materialbearbeitung und Kommunikation.

    Lernziele

    • Erarbeitung der Grundlagen einer Laserdiode und eines Festkörperlasers
    • Messung der Eigenschaften der Laserdiode
    • Kennenlernen der Möglichkeiten der Anregung von Nd:YAG
    • Fluoreszenz und Lebensdauer von Nd:YAG
    • Bau eines diodengepumpten Nd:YAG-Lasers
    • Wirkungsgrad des Nd:YAG-Lasers
    • Erzeugung der zweiten Harmonischen (SHG)

    Experimentelle Technik

    • Laserdioden-Modul, Steuergerät
    • optische Schiene, Optiken, Photodioden, Leistungsmessgeräte
    • Nd:YAG, KTP
    • Oszilloskop
    • Gitterspektrometer
    • Laserschutz

    Versuchsanleitung DLpdf, 357 kb

    Betreuer: Dr. J. Hein

  • Nd:YLF - Laser

    Ziel ist das Kennenlernen des typischen Verhaltens eines blitzlampengepumpten Frstkörperlasers und des Prinzips der Güteschaltung zur Erzeugung von Laserimpulsen im ns-Bereich sowie der Modensynchronisation zur Erzeugung von Laserimpulsen im ps-Bereich. Güteschaltung des Resonators wird mit Hilfe einer schnell geschalteten Pockelszelle erreicht. Die Modensynchronisation wird hier duch eine positive Rückkopplung durch "intracavity" - erzeugte zweite Harmonische (SHG) und deren Rückumwandlung erzeugt. Sie lernen die Funktion eines Autokorrelators zur Messung der Impulsdauer kennen und befassen sich mit nichtlinearer Optik, insbesondere der Erzeugung der SHG und der dazu notwendigen Phasenanpassungsbedingungen in doppelbrechenden Kristallen.

    Versuchsanleitung NLpdf, 1008 kb

    Betreuer: Dr. J. Hein

V. Block: Röntgenstrahlung und Kristallstrukturanalyse

  • Elektronenbeugung

    Die Reflexionselektronenbeugung (engl. Reflection High-Energy Diffraction, RHEED), ist eine experimentelle Methode, die in der Festkörperphysik und Materialwissenschaft zur Aufklärung von Oberflächenstrukturen genutzt wird. Nach de-Broglie hat Materie nicht nur Teilchen-, sondern auch Wellencharakter. So besitzen beschleunigte Elektronen Wellenlängen, welche im Bereich der Atomabstände in Festkörpern liegen können. Kristalle stellen daher natürliche Beugungsgitter für beschleunigte Elektronen dar, genau wie für Röntgenstrahlen ähnlicher Wellenlängen. Aufgrund der starken inelastischen Wechselwirkung zwischen Elektronen und Atomen liegt die inelastische mittlere freie Weglänge von Elektronen in Festkörpern jedoch zwischen weniger als 1 nm und mehreren 100 nm und ist damit wesentlich kleiner als bei Röntgenstrahlen. Dadurch eignet sich die Elektronenbeugung besonders für die Untersuchung von kristallinen Oberflächen und dünnen Schichten. In einem RHEED-Experiment wird ein Elektronenstrahl auf eine kristalline Oberfläche gerichtet, welche ein Beugungsmuster auf einem Detektorschirm produziert. Die Positionen und Intensitäten der Beugungsmaxima im Muster liefern demzufolge Informationen über die Kristallstruktur und die Orientierung der Oberfläche. Die Anwendungen von RHEED sind vielfältig. In der Überwachung von Schichtherstellung ermöglicht RHEED beispielsweise die Echtzeitkontrolle des Wachstums von dünnen Schichten und epitaktisch gewachsenen Kristallen was insbesondere in der Halbleiterindustrie von großer Bedeutung ist.

    Lernziele

    • reziprokes Kristallgitter und Laue-Bedingung in zwei Dimensionen (2D)
    • Herstellung von atomar sauberen Einkristalloberflächen durch Sputtern und Ausheilen
    • Herstellung atomar dünner Schichten durch Molekularstrahlepitaxie (MBE)
    • Strukturelle Charakterisierung von Schichten (z.B. Epitaxierelationen, Rauigkeit)
    • Vakuumtechnik (Pumpen, Messgeräte, Restgasanalyse usw.)

    Experimentelle Technik

    • Ultrahochvakuum (UHV)-Kammer mit:
      • RHEED-Gerät (Elektronenkanone, Phosphorschirm, Kamera)
      • Sputterkanone und Probenheizung
      • Vakuumpumpen (Vorvakuum-, Turbomolekular-, Ionengetter- und Titanpumpe)
      • Effusionszellen für die Abscheidung von Schichten (z.B. KCl)
      • Quadrupol-Massenspektrometer
    • Metalleinkristalle als Probensubstrate

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung EBpdf, 3 mb

    Betreuer: Dr. Felix Otto und Dr. Marco Grünewald

  • Röntgenbeugung (DS+DK)

    TBD

    • zusammenführung der Verusch "Drehkristallverfahren" und "Debye-Scherrer-Verfahren"
    • für Inhalte siehe Drehkristallverfahren + Debye-Scherrer-Verfahren
  • Röntgen - Spektroskopie

    In diesem Versuch werden Grundlagen moderner Methoden der Röntgenspektroskopie sowie deren Anwendung kennen gelernt. Es werden Emissionsspektren von einer Röntgenröhre und von Fluoreszenzproben  sowie  ein  Compton-gestreutes  Spektrum  gemessen.  Weiterhin  wird ein  Absorptionsspektrum  für  Röntgenstrahlung  bestimmt.  Der  Zusammenhang  der Röntgenspektren  mit  wichtigen  atomphysikalischen  Eigenschaften  wird  untersucht.  Die verschiedenen  Verfahren  der  Röntgenspektroskopie  (Fluoreszenzspektroskopie, Absorptionsspektroskopie,  inelastische  Streuung),  die  in  diesem  Versuch  kennen  gelernt werden, finden heute weit verbreitete Anwendung, z. B. in der modernen Festkörperphysik, der Materialuntersuchung und Elementanalyse. Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlung durch W.C. Röntgen  1895 (erster Nobelpreis für Physik  1901) bekam  M.  von Laue den Nobelpreis  für Physik 1914 für die Entdeckung der Röntgenbeugung  an  Kristallgittern.  Danach  wurden  7  weitere  Nobelpreise  für  Physik,  u.a. 1917 C. G. Barkla für die Arbeiten der Röntgenspektroskopie, und 6 Nobelpreise für Chemie für Leistungen zur Strukturaufklärung mit Röntgen-, Elektronen- bzw. Neutronenstrahlen und zur Röntgenspektroskopie vergeben.

    Lernziele

    • Grundlagen der Atomphysik, z.B. Moseleysches Gesetz
    • Fluoreszenz, Augereffekt, Comptoneffekt
    • Grundbegriffe der Kristallografie
    • Röntgenbeugung am dreidimensionalen Atomgitter
    • Grundbegriffe der Spektroskopie, wie Auflösungsvermögen, Dispersion
    • Wechselwirkung von Röntgenstrahlung mit Materie
    • Eigenschaften von Röntgenquellen, wie Spektrum und Brillanz.
    • Detektion ionisierender Strahlung, wie Szintillationsdetektor, Halbleiterdetektor
    • Strahlenschutz

    Experimentelle Technik

    • Röntgengenerator mit Röhre zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
    • Einkristallspektrometer, 
    • Fluoreszenzaufsatz zur Probenhalterung
    • Szintillationsdetektor, gekühlte PIN Photodiode
    • Vielkanalanalysator
    • Impulsdichtemeßgerät SMCA
    • PC zur Datenerfassung mit Lab View bzw. mit dem Vielkanalanalysator sowie Auswertung
    • Schrittmotorsteuerung zur Bewegung der Goniometermotoren

    Versuchsanleitung

    RSpdf, 314 kb

    Betreuer: Dr. R. Lötzsch

  • Drehkristallverfahren (nicht im WS24/25 angeboten)

    Das Drehkristallverfahren ist ein Standardverfahren der Röntgenfeinstrukturanalyse für einkristalline Materialien. Mit monochromatischer Röntgenstrahlung werden die Beugungswinkel und gebeugten Intensitäten möglichst vieler Interferenzen eines Kristallgitters gemessen. Die Röntgenfeinstrukturanalyse bestimmt aus diesem Beugungsbild durch eine Fourieranalyse die Elektronendichteverteilung in der Elementarzelle des Atomgitters. Heutzutage werden selbst komplizierte Strukturen, wie Proteine, mit diesen Methoden aufgeklärt. Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlung durch W.C. Röntgen 1895 (erster Nobelpreis für Physik 1901) bekam M. von Laue den Nobelpreis für Physik 1914 für die Entdeckung der Röntgenbeugung an Kristallgittern. Danach wurden sieben weitere Nobelpreise für Physik und sechs Nobelpreise für Chemie für Leistungen zur Strukturaufklärung mit Röntgen-, Elektronen- bzw. Neutronenstrahlen und zur Röntgenspektroskopie vergeben (näheres zur Geschichte in den Anleitungen).

    Lernziele

    • Grundbegriffe der Kristallographie
    • Röntgenbeugung am dreidimensionalen Atomgitter 
    • Strukturbestimmung einfacher Kristallstrukturen 
    • Wechselwirkung von Röntgenstrahlung mit Materie 
    • Eigenschaften von Röntgenquellen, wie Spektrum und Brillianz. 
    • Nachweis ionisierender Strahlung 
    • Strahlenschutz

    Experimentelle Technik

    • Röntgengenerator mit Röhre zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
    • Drehkristallkamera
    • optisches Zweireflexgoniometer zur Vorjustierung
    • Röntgenfilm
    • Photometrierung mit Photometer bzw. Durchlichtscanner
    • Abbe-Komparator
    • PC zur Auswertung

    Versuchsanleitung

    DKpdf, 258 kb

    Betreuer: Dr. R. Lötzsch

  • Debye-Scherrer-Verfahren (nicht im WS24/25 angeboten)

    Das Debye-Scherrer-Verfahren ist das einfachste Verfahren der Röntgenfeinstruturanalyse für einfache polykristalline Materialien. Mit monochromatischer Röntgenstrahlung werden die Beugungswinkel und gebeugten Intensitäten möglichst vieler Interferenzen eines Kristallgitters gemessen. Die Röntgenfeinstrukturanalyse bestimmt aus diesem Beugungsbild durch eine Fourieranalyse die Elektronendichteverteilung in der Elementarzelle des Atomgitters. Heutzutage dienen diese oder ähnliche Methoden der Röntgendiffraktometrie als Standardmethode z.B. zur Kristallphasenuntersuchung von Festkörpern (Materialanalyse), zur Bestimmung von Spannungen und Korngrößen in Festkörpern sowie zur Analyse von dünnen Schichten in Forschung und Technik. Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlung durch W.C. Röntgen 1895 (erster Nobelpreis für Physik 1901) bekam M. von Laue den Nobelpreis für Physik 1914 für die Entdeckung der Röntgenbeugung an Kristallgittern. Danach wurden sieben weitere Nobelpreise für Physik und sechs Nobelpreise für Chemie, u. a. P. Debye für Leistungen zur Strukturaufklärung mit Röntgen-, Elektronen- bzw. Neutronenstrahlen und zur Röntgenspektroskopie vergeben (näheres zur Geschichte in den Anleitungen).

    Lernziele

    • Grundbegriffe der Kristallographie
    • Röntgenbeugung am dreidimensionalen Atomgitter
    • Strukturbestimmung von polykristallinen Materialien
    • Wechselwirkung von Röntgenstrahlung mit Materie
    • Eigenschaften von Röntgenquellen, wie Spektrum und Brillianz.
    • Nachweis ionisierender Strahlung
    • Strahlenschutz

    Experimentelle Technik

    • Röntgengenerator mit Röhre zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
    • Debye-Scherrer-Kamera
    • Röntgenfilm
    • Photometrierung mit Photometer bzw. Durchlichtscanner
    • Abbe-Komparator
    • PC zur Auswertung

    Versuchsanleitung

    DSpdf, 275 kb

    Betreuer: Dr. R. Lötzsch

  • Rastersonden - Mikroskopie

    Das  Verfahren  der  Raster-Tunnel(elektronen)-Mikroskopie  (Scanning  Tunneling  Microscopy) beruht auf dem quantenmechanischen Tunneleffekt, der es  - im Widerspruch zur klassischen Physik - Elektronen erlaubt, eine Potentialbarriere zu überwinden, die größer ist als die Energie der Elektronen. Die exponentielle Abhängigkeit des Tunnelstroms vom Abstand zweier leitfähiger Objekte wird genutzt, indem eine metallische Spitze in geringem Abstand entlang eines Rasters  über eine Oberfläche bewegt  wird, um  aus Spitzenposition und Tunnelstrom ein dreidimensionales Abbild dieser Oberfläche zu gewinnen. Die erreichbare Auflösung liegt im Ångström-Bereich und ist damit um Größenordnungen besser als die theoretisch erreichbare Auflösung von Lichtmikroskopen. Der geringe Abstand zwischen Probe und Spitze stellt hohe Anforderungen an die mechanische Schwingungsdämpfung des STM.  Ein  erstes  Gerät  zur  Vermessung  der  Mikrotopographie  von  Oberflächen  stellten  bereits   Young, Ward und Scire 1972 vor. Während ihr sog. Topografiner jedoch auf Feldemission beruhte, konnten Binnig und Rohrer neun Jahre später das erste richtige Tunnel-Mikroskop realisieren, das eine deutlich höhere Auflösung bot und für das beide 1986 mit dem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet wurden. Mit dem wenige Jahre nach dem  STM entwickelten Rasterkraftmikroskop (AFM) können auch nichtleitende Materialien untersucht werden. Rastermikroskopieverfahren  werden  unter  dem  Begriff  Rastersondenmikroskopie,  engl. "Scanning Probe Microscopy SPM" zusammengefasst, z.B. REM, AFM, MFM, SNOM u.a.

    Lernziele

    • Kennen lernen der verschiedenen Rastersonden-Mikroskopieverfahren (SEM, TEM, STM, AFM, FEM), deren Einsatzmöglichkeiten und deren Grenzen
    • Kennen lernen der Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten eines Raster-Tunnel-Mikroskops, Vergleich mit anderen Mikroskopieverfahren (REM, LiMi, AFM)
    • Kennen lernen der verschiedenen Betriebsmodi
    • Kennen lernen der Möglichkeiten zur Spitzenpräparation und Steuerung
    • Kennen lernen von Piezoaktoren und -Scannern
    • Untersuchung spezieller Oberflächen bis zu atomarer Auflösung
    • Erkennen und Vermeiden möglicher äußerer Störeinflüsse
    • Erkennen und Erklären von Abbildungsfehlern
    • Nutzung verschiedener Bildbearbeitungsmethoden insbesondere 2D FFT
    • Sorgfalt und Sauberkeit bei Untersuchungen im Nanometerbereich

    Experimentelle Technik

    • Nanosurf  Easyscan 2 Scanning Tunnelling Microscope
    • Piezo-Scanner zur Spitzensteuerung und Piezomotor zur Grobannäherung
    • PC und Steuereinheit: Einfluss auf Tunnelspannung und Tunnelstrom sowie PID-Regelkreis und Abtastrate
    • Software zur Bildaufnahme und -bearbeitung (einschl. Fast-Fourier-Transformation) 
    • Probenpräparation z.B. Aufdampfen von Schichten in einer Hochvakuumkammer 
    • Spitzenpräparation
    • Lichtmikroskope 
    • Der Versuch kann mit dem Versuch Raster-Elektronen-Mikroskop kombiniert werden, zum Beispiel zur Abbildung der Tunnelspitzen sowie für vergleichende Untersuchungen von STM-Proben (siehe spezielle Versuchsanleitung REM)

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung SPMpdf, 843 kb

    Betreuer: Dr. M. Grünewald

  • Raster - Elektronen - Mikroskopie

    In vielen Bereichen ist die visuelle Kontrolle von selbst erzeugten oder zu untersuchenden Variationen  von Strukturen oder Oberflächen eine unabdingbare Methode. Neben Lichtmikroskopen werden schon seit  langem Elektronenmikroskope zur Darstellung bis hinunter in den Nanometerbereich eingesetzt. Durch die Wechselwirkung der Elektronen mit dem Material in den oberen Schichtbereichen entsteht durch die Struktur der Oberfläche und der Zusammensetzung unterschiedlicher  Materialien  ein  mehr  oder  weniger  kontrastreiches Bild. Dieses Bild kann durch die Wahl der Elektronen (Rückstreu- oder Sekundärelektronen, RE bzw. SE), der Energie des einfallenden Elektronenstrahls, dem Einfallswinkel zwischen Elektronenstrahl und Probenoberfläche, Aufladungseffekte  der  Probe,  usw.  optimiert  bzw. verschlechtert  werden.  Man  unterscheidet  im  Wesentlichen  zwischen  dem Rasterelektronenmikroskop (REM), bei dem der Elektronenstrahl die Probe abrastert und in Rückstreuung detektiert wird, und dem Transmissionselektronenmikroskop (TEM), bei dem durch  eine  sehr  dünne  Probe  mit  einem  Elektronenstrahl  durchstrahlt  wird.  Durch Kombination  mit  einem  Röntgenspektrometer  sind  lokal  aufgelöste  Analysen  der Elementzusammensetzung  möglich.  An  kristallinen  Proben  können  durch  Interferenz  der Elektronen Strukturinformationen gewonnen werden (z.B. electron channeling).

    Lernziele

    • Umgang mit Elektronenmikroskopen
    • Vergleich der wichtigsten Mikroskopie-Verfahren und deren Einsatzgebiete
    • Probenpräparation, Vakuumtechnik
    • Erzeugung freier Elektronen, Ablenkung von Elektronen, Elektronenlinsen
    • Wechselwirkung von Elektronen mit Materie (Sekundär- und Rückstreu-Elektronen)
    • Elektronendiffusionswolke ("Streubirne/Anregungsbirne")
    • Detektion von Elektronen (SE, RE, absorbierter Strom)
    • Kontrastentstehung im Elektronenmikroskop, Tiefenkontrast, Materialkontrast
    • Energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX)
    • Elektronenbeugung/-kanalisierung (electron channeling pattern, Kikuchi-Linien)
    • Funktion und Aufbau von Submikrometerstrukturen

    Experimentelle Technik

    • Rasterelektronenmikroskop Cambridge Stereoscan 120
    • Everhart-Thornley-Elektronen-Detektor
    • Halbleiterdetektor für Rückstreuelektronen
    • Detektor für Röntgenspektroskopie (PIN-Diode, Amptek),
    • Vielkanalanalysator MCA (FastComTec), Software MCDWIN
    • Steuer- und Auswerterechner, Software DISS/DIPS (point electronic)
    • Probenpräparation durch Vakuumaufdampfen von Metall- oder Kohlenstoffschichten
    • Lichtmikroskope

    Versuchsanleitung

    Versuchsanleitung REMpdf, 5 mb

    Betreuer: Dr. M. Grünewald

VI. Block: Kernphysik

  • Gamma - Spektroskopie

    Gammaspektroskopische Verfahren werden heute in vielen Bereichen von Medizin, Wissenschaft und Technik angewandt. Beim Betrieb von Kernreaktoren oder Teilchenbeschleunigern werden durch Kernreaktionen radioaktive Isotope erzeugt. Es ist eine wichtige Aufgabe der Gamma-Spektroskopie diese zu identifizieren und deren Aktivität zu bestimmen. Dies dient sowohl direkten Forschungszwecken als auch dem Strahlenschutz. Bei der Neutronen Aktivierungsanalyse (NAA) wird die Erzeugung radioaktiver Isotope gezielt ausgenutzt. Durch die Messung der nachfolgenden Gamma-Strahlung erhält man eine quantitative Elementanalyse der Probe.

    Neben den offensichtlichen Anwendungen bei der Strahlenbehandlung spielt die Gammaspektroskopie in der Medizin unter anderem bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eine entscheidende Rolle. Eine weitere wesentliche Bedeutung der Gamma-Spektroskopie liegt in der Untersuchung von Umweltproben. Beispielsweise nach Reaktorunfällen, wie in Tschernobyl 1986 oder in Fukushima 2011, muss der Lebensraum vieler Menschen auf radioaktive Belastung überprüft werden.

    Durch die Messung rückgestreuter Gamma-Quanten kann auch die Dichteverteilung hinter festen Oberflächen gemessen werden. Beim Zoll gibt es dazu tragbare Geräte. Beim VACIS®-System (Vehicle and Cargo Inspection System) werden nicht nur einzelne Container sondern Lastwägen und ganze Züge mit starken 137Cs oder 60Co Quellen bestrahlt, um aus der transmittierten Strahlung deren Inhalt zu bestimmen und bildlich darzustellen.

    Lernziele

    • Umgang mit Szintillationsdetektoren, hochauflösendem Halbleiterdetektor, Elektronik.
    • Aufnahme und Auswertung von γ-Spektren
    • Messung und Diskussion der Energieauflösung und der Nachweiswahrscheinlichkeit als Funktion der γ-Energie
    • Experimentelle Bestimmung der Totzeitkorrektur
    • Analyse einer unbekannten Strahlungsquelle
    • Umweltradioaktivität: Pilze aus Tschernobyl, Bestimmung der Konzentration einer Kaliumjodid-Lösung, Untersuchung eigener Proben

    Experimentelle Technik

    • High-Purity-Germanium (HP-Ge) Detektor, Szintillationdetektoren (NaI, Plastik)
    • Verstärker, A/D-Wandler, Vielkanalanalysator
    • Digital-OszilloskopPC mit Auswertesoftware

    Versuchsanleitung

    Gammapdf, 1 mb

    Betreuer: Dr. M. Hafermann

  • Positronen - Vernichtung

    Tritt ein Positron in einen Festkörper ein, verliert es innerhalb von ca. 10^(-12) s seine kinetische Energie. Mit thermischer Energie kann das Positron dann im Festkörper diffundieren, bis es sich mit einem Elektron vernichtet (annihiliert). Für thermische Positronen ist die Annihilationswahrscheinlichkeit proportional zur Elektronendichte. Durch die Messung der Positronenlebensdauer lassen sich deshalb Aussagen über Gitterdefekte, insbesondere Leerstellen, in Festkörpern machen. Diese sind bezüglich der Umgebung negativ geladen, weil ein positives Ion fehlt. Das positive Positron kann nun von der Leerstelle eingefangen werden und hat am Platz der Leerstelle auf Grund der geringeren Elektronendichte eine längere Lebensdauer. Neben der Lebensdauermessung wird auch die Dopplerverbreiterung der 511 keV Vernichtungsstrahlung benutzt, um Aussagen über Leerstellen zu machen. Anwendungen ergeben sich nicht nur in der Festkörperphysik, sondern auch in der Medizin. Die Positronen-Emissions-Tomographie PET kann durch den koinzidenten Nachweis der Vernichtungsquanten eine Häufung radioaktiv markierter Moleküle (e+ -Strahler, z.B. 11C) bestimmen. Beispielsweise lassen sich mit Hilfe markierter Zuckermoleküle besonders energieverbrauchende Prozesse wie aktive Hirnregionen oder bösartige Zellwucherungen im Körper lokalisieren und dreidimensional bildlich darstellen.

    Lernziele

    • Umgang mit Messelektronik der Kernphysik, Koinzidenzmesstechnik
    • Bestimmung der Zeitauflösung der Messapparatur
    • Messung der Positronenlebensdauer in einer Probe
    • direkte Messung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Gamma-Strahlung
    • Aktivitätsbestimmung einer Quelle durch Koinzidenzmesstechnik

    Experimentelle Technik

    • Plastik-Szintillationsdetektor
    • Verstärker
    • Signalverzögerer
    • Constant-Fraction-Diskriminator (CFD)
    • Zeit-Amplituden-Konverter (TAC)
    • Analog-Digital-Konverter (ADC)
    • Vielkanal-Analysator (VKA)
    • digitales Oszilloskop

    Versuchsanleitung

    PVpdf, 2 mb

    Betreuer: Dr. M. Hafermann

  • Mößbauer - Effekt

    Geht ein angeregter freier Atomkern unter Aussendung eines Gamma-Quants in den Grundzustand über, dann erhält das Quant wegen der Impuls- und Energieerhaltung nicht die gesamte Anregungsenergie. Das Entsprechende gilt für den Fall der Absorption eines Gamma-Quants durch einen freien Atomkern im Grundzustand. Kernresonanzabsorption von Gammastrahlung wird deshalb mit freien ruhenden Atomkernen nicht beobachtet. Sie kann aber stattfinden, wenn sowohl die emittierenden als auch die absorbierenden Kerne in Kristallgittern eingebaut sind. In diesem Fall erhält man außerordentlich scharfe Emissions- bzw. Absorptionslinien. Die rückstoßfreie Resonanzabsorption von Gammastrahlung durch in Festkörper eingebaute Kerne wird als Mössbauer-Effekt bezeichnet. Die Energieschärfe dieser Absorptionsresonanzen macht sich die Mößbauer-Spektroskopie zunutze, um sehr kleine Verschiebungen bzw. Aufspaltungen der Kernniveaus durch die umgebende Elektronenstruktur zu messen. Beobachtet wird dabei der Übergang aus dem ersten angeregten Zustand in den Grundzustand eines Kernes, wobei durch Ausnutzung des Dopplereffektes die Gammaenergie durch Bewegung der Quelle gezielt verändert wird, um die Resonanz zu durchfahren.

    Mit dem Mössbauer-Effekt lassen sich alle physikalischen Phänomene untersuchen, die die Energie von Gamma-Quanten um Beträge von der Größenordnung ihrer Linienbreite ändern. Die Mößbauer-Spektroskopie gestattet z.B. die Bestimmung von Kerneigenschaften angeregter Kernzustände (mittlere Lebensdauer, magnetisches Dipolmoment, elektrisches Quadrupolmoment) oder die Vermessung von lokalen magnetischen oder elektrischen Feldern, die die (Festkörper-) Umgebung am Kernort erzeugt. Am Beispiel des 14,4keV-Niveaus im Fe-57 in nicht-ferromagnetischer bzw. ferromagnetischer Umgebung sollen einerseits die Lebensdauer, das magnetische Moment des angeregten Kernzustands, das magnetische Feld am Kernort sowie die Isomerieverschiebung zwischen Quelle und Absorber bestimmt werden.

    Lernziele

    • Umgang mit Messelektronik der Kernphysik
    • Aufnahme und Auswertung von γ-Spektren
    • Bestimmung der Energieaufspaltung durch Hyperfeinwechselwirkung
    • Messung der natürlichen Linienbreite

    Experimentelle Technik

    • NaI(Tl)-Szintillationsdetektor
    • Verstärker, Einkanal-Diskriminator (SCA)
    • Analog-Digital-Konverter (ADC)
    • Vielkanal-Analysator (VKA)
    • Frequenzgenerator
    • Mößbauerantrieb mit Steuereinheit
    • Signalverzögerer
    • Oszilloskop

    Versuchsanleitung

    Moesspdf, 1 mb

    Betreuer: Dr. M. Hafermann

Protokolle

Für die Abgabe der Protokolle können sie die einzelnen Betreuer unter den hierpdf, 14 kb angegeben Mail-Adressen erreichen. Bitte benennen sie die Dateien der abzugebenden Protokolle nach dem folgenden Muster: Versuch_NameStudent1_NameStudent2.pdf ( z.B. REM_Müller_Schmidt.pdf )

Die Kürzel für die einzelnen Versuche können sie an der Infotafel des F-Praktikums oder hierpdf, 16 kb finden.

Die Abgabe der Protokolle erfolgt eine Kalenderwoche nach dem letzten Versuchstag (siehe Durchlaufgruppe Rot/Blau/Grün). Bitte geben sie danach die Versuchsanleitung umgehend wieder bei uns ab.

Bibliothek des F-Praktikums

Foto: Sebastian Schmidl

Literatur

Neben der Literatur in der ThULB: PhysikExterner Link und in der Teilbibliothek: Sektion Physik, können sie auch die Bibliothek des F-Praktikums für ihre Versuchs- oder die Vortragsvorbereitung (siehe Seminar zum F-Praktikum) nutzen. Ein Liste der vorhandenen Bücher ist hierpdf, 163 kb zu finden.

Ort: Büro des F-Praktikums

Öffnungszeiten: 9:00 bis 16:00 Uhr (Mo - Fr)