Prof. Dr. Giancarlo Soavi wurde der Rowena-Morse-Preis beim Schillertag überreicht.

Die Gesellschaft benötigt Wissenschaft

Beim Schillertag wurden Promovierte geehrt und gefeiert
Prof. Dr. Giancarlo Soavi wurde der Rowena-Morse-Preis beim Schillertag überreicht.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
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Beim Schillertag wird der Antrittsvorlesung des Namenspatrons der Universität Jena gedacht.

Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Der Freiheitsdichter und ehemalige Professor der Jenaer Universität, Fried­rich Schiller, wird an der nach ihm benannten Universität beständig rezipiert. Das beweist vor allem ihr „Schillertag“, der an die An­trittsvorle­sung Schillers im Jahr 1789 erinnert. Beim diesjährigen musikalisch umrahmten Festakt sind am 30. Juni auch die besten Nach­wuchs­wis­senschaftlerinnen und -wis­sen­schaft­ler der vergangenen zwölf Monate aus­gezeichnet worden. 

Ehrung und Preisverleihung

Der Rowena-Morse-Preis für fortgeschrittene Nachwuchswissen­schaft­lerinnen und -wissen­schaftler wurde an Junior-Prof. Dr. Giancarlo Soavi überreicht. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhielt der Physiker für seine außerordentlichen Leistungen in Forschung und Lehre sowie für seine bahnbrechenden Beiträge auf dem Gebiet der nichtlinearen Optik und ultraschnellen Spektroskopie von quantenbeschränkten Systemen. Der nach der ersten an der Universität Jena promovierten Frau benannte Rowena-Morse-Preis wird von der Freun­des­gesellschaft der Universität finan­ziert.

Die mit jeweils 750 Euro dotierten Dissertationspreise werden ebenfalls von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität gestiftet. Ausgezeichnet wurden während der feier­lichen Promotionsfeier Dr. Christian Kamleiter (Theologische Fakultät), Dr. Louise Sophia Kavacs (Rechts­wissenschaftliche Fakultät), Dr. Dr. Leonard Hoeft (Wirtschaftswissenschaftliche Fa­kultät), Dr. Sven Eric Büchel (Philosophische Fakultät), Dr. Simon Lübke (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften), Dr. Benjamin Hinrich (Fakultät für Mathematik und Infor­ma­tik), Dr. Silvia Simionato (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Dr. Paul Strobel (Che­misch-Geo­wissenschaftliche Fakultät), Dr. Paul Mike Jordan (Fakultät für Biowissen­schaften) und Dr. Stefanie Quickert (Medizini­sche Fakultät). 

Zuvor haben im Rahmen des Schillertages auch die anwesenden der insgesamt 495 Dokto­rinnen und Doktoren, die im vergangenen akademischen Jahr erfolgreich promoviert wurden, ihre Urkun­den erhalten. Ihnen allen gab Universitätspräsident Prof. Dr. Wal­ter Rosenthal in seiner Eröffnungs­rede einen Auftrag mit: „Sie alle sind Pioniere, die Neues in die Welt gebracht haben. Bewahren Sie sich diesen Pioniergeist und helfen Sie, die Transformationen zu gestalten und zu beschleunigen, die die Gesellschaft benötigt, damit unser aller Lebens­grundlagen geschützt und Ressourcen künftig gerechter verteilt werden.“ 

Dies führte Prof. Dr. Markus Reichstein in seinem Festvortrag „Wissenschaft am Beispiel der Klimaforschung: spannend und nützlich?" aus. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Bio­geochemie und Professor für Globale Geoökologie der Universität Jena verdeutlichte an einprägsamen Beispielen, wie interessante Wissenschaft und gesellschaftliche Relevanz miteinander verbunden sein können. 

Der schönste Doktorhut

Neben den Preisen für die wissenschaftliche Tätigkeit wurde auch die künstlerisch-kreative Seite der „Doctores“ gewürdigt. Beim Fotowettbewerb „Hut ab!“ der Graduierten-Akademie wurden online die schönsten Doktorhüte gewählt und die Preise erstmals beim Schillertag bekanntgegeben. Die meisten Stimmen erhielt der Hut von Dr. Friederike Richter vom Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie. Der zweite Platz ging an Dr. Isabel Santos Valentim, die am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) geforscht hat. Platz 3 erzielte Dr. Anna Schröger vom Institut für Sportwissenschaft.

Der schönste Doktorhut stammt von Dr. Friederike Richter.

Collage: Friederike Richter

Nachhaltig denken und handeln

Nach dem ökumenischen Schillertags-Gottesdienst, den in diesem Jahr Ethik-Professor Dr. mult. Nikolaus Knoepfler hielt, fand der Festtag seinen Ausklang beim Universitäts-Sommer­fest. Dort verbrachten Studierende, Beschäftigte und Gäste der Univer­sität einen Abend mit kulturellen und kulinarischen Genüssen im illuminier­ten Festareal. In seinem Grußwort unterstrich auch hier Präsident Walter Rosenthal die wichtige Rolle, die Hochschulen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft und zur Bewältigung der Klimakrise spielen. „Sie müssen aber auch selbst in ihrem Betrieb nachhaltiger werden“, betonte er die notwendige Selbstver­pflichtung, die an der Friedrich-Schiller-Universität bereits Früchte getragen hat: „Die Univer­sität Jena hat in den vergangenen zwölf Monaten in zahlreichen Arbeitskreisen eine Nach­haltigkeitsstrategie entwickelt, die wir dieses Jahr noch verabschieden werden.“ Mit Blick auf die angespannte Haushaltssituation sei aber vor allem nachhaltiges Wirtschaften ein zentrales Thema für die kommenden Jahre. Trotz aller Herausforderungen sei dieser Abend jedoch voll und ganz dem Feiern gewidmet.