Rudolf Straubel (1864 -1943)

Rudolf Straubels Lebensleistungen und die ihm daraus erwachsenen Ehrungen

Straubel, Rudolf Constantin (1864-1943)

Foto: Familienarchiv Linda Langer Snook, Norman, USA

 

 

 

 

Rudolf Straubel um 1920

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rudolf Straubels Lebensleistung und die ihm daraus erwachsenen Ehrungen

16.06.1864 in Klein-Schmalkalden
† 02.12.1943 in Jena

Straubels Akademische Laufbahn

1888 Dissertation »Über die Berechnung der Fraunhoferschen Beugungserscheinungen durch Randintegrale mit besonderer Berücksichtigung der Theorie der Beugung im Heliometer«
1888 Weiterentwicklung der Abbeschen Theorie der Beugungserscheinungen
1893 Privatdozent: »Fesselnder Hochschullehrer«
1896 Untersuchung des Verhaltens der gerade erst entdeckten Röntgenstrahlen (mit Adolf Winkelmann)
1897 Habilitationsschrift »Theorie der Beugungserscheinungen kreisförmig begrenzter, symmetrischer, nicht sphärischer Wellen«
1897 Ernennung zum außerordentlichen Professor für Physik
1899 Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin
1901 Straubelsches Vertikalseismometer mit Straubel-Lampe
1901 Straubelsche Dämpfung für Seismometer

Die Erdbebenstation

1902 Straubelsche Sätze der Strahlenoptik
1923 Beginn der Arbeiten am Kugelpackungs-Problem: »sehr reelle Vorschläge über die künstliche Atomexplosion und deren Energieverwertung« (Vorschlag von Versuchen im Jenaer Hufeisen)
19.02.1943  letzter Vortrag über »Einzellinsen mit einer asphärischen Fläche« im Optischen Colloquium im Hörsaal 2 des Abbeanums
01.12.1943 Fertigstellung der Arbeiten zum Kugelpackungs-Problem, postume Publikation

41 Publikationen, 38 Patente,
41 von Straubel begutachtete bzw. angeregte Dissertationen


Straubel als Geschäftsleiter der Stiftungsbetriebe Zeiss und Schott

1903 Geschäftsleiter des Zeisswerks als Nachfolger Ernst Abbes, seitdem regelmäßige Sitzungen mit dem Stiftungskommissar der Carl-Zeiss-Stiftung
1907 Geschäftsleiter des Glaswerks Schott & Genossen 
1908 Gewinnung Walther Bauersfelds als Geschäftsleiter
1908 Anregung zur Brillenglas-Produktion auf physikalischer und physiologischer Grundlage an Moritz von Rohr
1914 Anteil an der Erfindung des Projektionsplanetariums mit Walther Bauersfeld
1922 Patent zur Nutzung des Sonnenspiegels zur Materialprüfung bei hohen Temperaturen
1923 Mitglied des Aufsichtsrats der Thüringen-Werk AG
1925 Gründung der ZEISS-Ikon AG Dresden (Namensgebung durch Straubel)
1930 Mitglied des Aufsichtsrates, zeitweise als Vorsitzender, der Deutschen Spiegelglas Aktiengesellschaft
1933 Nötigung zur Niederlegung der Funktionen als Geschäftsleiter von Zeiss und Schott durch das NS-Regime


Das Hydro-Büro und die Saaletalsperren

1917 Gründung des Hydro-Büros, Entwicklung der Pläne für die Saale-Talsperren
1925 Mitglied des Aufsichtsrats der Aktiengesellschaft »Obere Saale«
1929 Mitglied des Bauausschusses der Aktiengesellschaft »Obere Saale«


Straubels Wirken für das Gemeinwohl

1907 Unterstützung Oskar von Millers beim Aufbau des Deutschen Museums München
1912
Mitglied des Vorstandsrates des Deutschen Museums München als Schriftführer
1918 Mitglied des Kuratoriums des Ernst-Haeckel-Hauses
1921 Gründungsmitglied der Gesellschaft der Freunde der Thüringischen Landesuniversität Jena
1926 Mitglied des Aufsichtsrates der Gothaer Feuerversicherungsbank auf Gegenseitigkeit 
1926 Vorsitzender des Aufsichts- und des Verwaltungsrates der ZEISS-Ikon AG
1931 Wahl in den Vorstand der Gesellschaft der Freunde der Landesuniversität Jena
1936 Mitunterzeichner einer Petition Jenaer Wissenschaftler gegen die »Deutsche Physik«


Ehrungen

1905 Kuratoriumsmitglied der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg i. E.
1913 Ehrenpromotion zum Dr. med. h.c. durch die Medizinische Fakultät der Universität Jena
1922 Ehrenpromotion zum Dr.-Ing. E.h. der Technischen Hochschule zu Aachen
1924 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für technische Physik
1924 Verleihung des Goldenen Ehrenrings des Deutschen Museums München
1926 Kuratoriumsmitglied der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt
1930 Ehrenpromotion zum Dr. rer. pol. h.c. der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena
1930 Wahl zum Mitglied der Leopoldina
1930 Verleihung der Erinnerungsmedaille zum 10. Gründungstag der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft
1934 Ehrungen zum 70. Geburtstag durch den Dekan der Mathematsch-naturwissenschaftlichen Fakultät Jena, durch Felix Jentzsch und Hans Boegehold
1937 Ehrenmitglied der Ortsgruppe Jena des Thüringischen geologischen Vereins
1937 Teilnahme am Festakt zum 250. Jahrestag der Gründung der Leopoldina in Halle

  • Ursprüngliches Grabmal von Rudolf Straubel auf dem Jenaer Nordfriedhof
    Ursprüngliches Grabmal von Rudolf Straubel auf dem Jenaer Nordfriedhof
    Foto: Archiv Dr. Hermann Knopf, Kaarst
  • 2015 an gleicher Stelle eingeweihtes Ehrenmal für Rudolf Straubel auf dem Jenaer Nordfriedhof
    2015 an gleicher Stelle eingeweihtes Ehrenmal für Rudolf Straubel auf dem Jenaer Nordfriedhof
    Foto: Dr. Reinhard Schielicke
  • Tafel am Bau 15 im ehemaligen Zeiss-Hauptwerk im Stadtzentrum
    Tafel am Bau 15 im ehemaligen Zeiss-Hauptwerk im Stadtzentrum
    Foto: Dr. Reinhard Schielicke